Stell Dir vor, es kommt Krieg und keiner geht hin...
dann kommt der Krieg zu euch!
Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt,
und laesst andere kaempfen fuer seine Sache,
der muss sich vorsehen:
Denn wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage.
Nicht einmal Kampf vermeidet, wer den Kampf vermeiden will:
Denn es wird kaempfen fuer die Sache des Feinds,
wer fuer seine eigene Sache nicht gekaempft hat.
[B.Brecht]

Dieses Zitat ist definitiv nicht von Bertolt Brecht, dem es vielfach zugeschrieben wurde. Es wurde 1982 in der Zeitschrift «Schweizer Soldat» dem Brecht-Gedicht «Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt» manipulatorisch vorangestellt und endet dort mit den Worten «dann kommt der Krieg zu euch».
Das Zitat stammt vielmehr von dem amerikanischen Schriftsteller Carl Sandburg (1878 - 1967), der in seinem Buch «The People, Yes» ein kleines Mädchen angesichts einer Truppenparade sagen läßt: «Sometime they'll give a war and nobody will come.» Sandburg, der Anekdoten sammelte, soll den Spruch von Thornton Wilder übernommen haben. Das erklärt zumindest Marx Brother Harpo in seiner Autobiographie, Kapitel 22.
[Quelle: Berliner Morgenpost]

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