Traumfänger 2002

20. Juli 2002 Jena Schleichersee Es gibt Dinge,
die lassen sich nur schwer beschreiben. Dazu gehört mit Sicherheit
auch diese Veranstaltung. Eine Veranstaltung der ganz besonderen Art.
Werbung zum Traumfänger 2002 gabe es nicht sehr viel. Aber
dafür war es eine besonders auf das Ereignis abgestimmte Werbung.
In mitten der Innenstadt, an ganz unterschiedlichen Stellen sah man das
Symbol der Veranstaltung - Traumfänger. Nicht zuletzt diese waren
es, welche in mir die Neugier auf die Party weckten. Nach und nach
sammelten sich einige bruchstückhafte Informationen bei mir.
Nichts genaues - keine Details - aber dafür immer mehr Spannung.
Obwohl ich niemanden davon überzeugen konnte mitzukommen,
begab´ ich mich am Samstag kurz nach 20 Uhr auf den Weg zum
Schleichersee. Auf halbem Wege kammen mir immer mehr Menschen
entgegen. Warum blos, fragte ich mich? Traumfänger abgesagt -
konnte ich mich nicht vorstellen. Keine Eintrittskarten mehr - auch
nicht sehr realistisch diese Vorstellung. Ich hatte meine Karte am
Morgen in der Stadtinformation gekauft, und diese trug die Nummer 284.
Also gab´ es mit Sicherheit auch noch Karten. Was war dann?



  Wie ich später mitbekam, hat wohl die meisten die Preis von 15 Euro
abgeschreckt. Aber was soll ich dazu sagen? Klar sind 15 Euro auch
für mich viel Geld - aber dafür wurde auch eine Menge geboten.
Aber vor dem Vergnügen stand noch eine kleine Überraschung
- alle Getränke waren abzugeben. Nunja, meine Wasserflasche konnten sie haben.
Den Wein jedoch nicht! Der war gut im Schlafsack untergebracht,
und wer vermutet da schon noch was zu trinken drin ;-)
Hinter dem Eingang kam es einem vor, als betrete man eine andere Welt.
Rechts und links am Wegesrand Bambusfackel - den ganzen
Weg hinunter. Am Ende des Weges einer der Bäume in Licht getaucht
- bei nährer Betrachtung stellte ich fest, daß dieser Baum
ein Gesicht bekommen hat. Und dann erhielt man einen ersten Eindruck,
warum der Traumfänger zu einer ganz besonderen Sache werden
sollte - mein eigentlich werden mußte. Nicht nur der erste Baum
war dekoriert worden, nein es waren noch einige mehr. In der Mitte des
hinteren Bereichs am Schleichersee war ein Gerüst aufgebaut
worden, von dessen Spitze einige Seile gespannt waren. Und hier wurde
der Name Traumfänger zum Programm - ich weiß nicht wie viele
dieser Gebilde es waren. Vielleicht 10, vielleicht 20 - auf jeden Fall
sah es gewaltig schön aus. Neben diesem Gerüst waren noch
einige Zelte aufgebaut - jedoch waren auch dies keien normalen Zelte,
es waren eher Tippis. Hier konnte man so einiges zum Ambiente passendes
kaufen, von Trommeln über Schmuck bis hin zu Decken war alles
vorhanden. An anderer Stelle gabe es Getränke und Essen zu
kaufen. Aber all´ dies diskret, zurückhaltend und sich in die
Athmosphäre einfügend. Nicht eine einzige Werbetafel einer
Brauerei war zu sehen, kein Transparent eines Kreditunternehmens -
nichts der gleichen. Gegen halb zehn wurden sowohl die kleineren Feuer
als auch das große Lagerfeuer entfacht. Künstlerisch
begannen Risin´Sun. Circa 90 Minuten spielten die zwei Musik quer
durch Nordamerika - von Blues über Soule bis hin zu Flower-Power
war alles dabei. Das ganze vor der in Farbe getauchten Fontäne
des Schleichersees - beeindruckend. Nicht weniger interessant waren die
Drachenflieger, welche in der Dunkelheit der Nacht mit ihren
Lenkdrachen zu Didgeridooklängen die dolltest Flugmanöver
präsentierten. Auch hier wurde mit Farbe und Effekten nicht
gespart und so kam es schon einmal vor, daß ein völlig
schwarzer Lenkdrache auf eine zuflog und einen dabei
grünleuchtenden Augen anblickte. Wärend die Didgeridoos
während der Drachenflieger noch im Hintergrund blieben, galt ihnen
im folgenden das Hauptaugenmerk. Kookabura spielten nicht nur auf den
australischen Intrumenten, sondern mischten deren Klang mit Trommeln
und Schlagzeug. Dem Ausflug nach Down-Under folgten dann wieder etwas
vertrautere Klänge - auch wenn ich mangels Wissen die
Musikrichtung nicht wirklich bekennen kann. Viel sanfter als Techno,
aber doch mit viel Bass und Rhytmus. Mit zu wenig Melodie für
Trance, aber mit doch noch genug, um es als Musik an erkennen zu
können. DJ Feuerhake und DJ Marcos López legten die Platten
auf, keine von Pink Flody wie es eigentlich in einem Artikel
angekündigt war. Aber mich hat diese Tatsache nicht gestört.
Alles in allem war der Traumfänger 2002 eine gelungene Sache. Mit
viel Liebe für große und kleine Details wurde hier eine
einzigartige Stimmung geschaffen, für die auch der Eintrittspreis
gerechtfertigt war. Ich hoffe, es werden noch mehr dieser
Veranstaltungen in Jena und Umgebung stattfinden.

Link zum Veranstalter: Avalonproject

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